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01. August 2014

Das große Corporate Design-Missverständnis

Das Thema Corporate Design ist seit vielen Jahren in aller Munde.  Jede Firma braucht es, die meisten Unternehmen haben es, etliche lassen es überarbeiten.

Unter Corporate Design (CD) wird vor allem der visuelle Auftritt eines Unternehmens verstanden: Vom Logo über Unternehmensfarben, Briefpapier, Visitenkarten, Werbung, Kataloggestaltung, bis hin zu einheitlicher Kleidung und
vielem mehr. Etliche Agenturen sind darauf spezialisiert, „CD und CI“ im ganz großen Stil zu erstellen. Viele Unternehmen lassen sich so durchgestalten und lassen auch Regelkataloge – sogenannte Styleguides – dazu erstellen. Das ist wichtig und richtig, vermittelt doch das Auftreten einer Firma ihre Corporate Identity (CI) - ihren Charakter und ihre Kultur.

Ein Unternehmen ohne gestaltetes Corporate Designläuft Gefahr,  nach außen inkonsistent und chaotisch und somit unerfahren, minderwertig und unzuverlässig zu wirken.

Viele  machen beim Corporate Design aber etwas Entscheidendes falsch
Was ist der Kern eines produzierenden Unternehmens? Was ist es, das Werkzeughersteller in den Werkzeugkisten der Handwerker verewigt? Was ist es,  das vom Maschinenhersteller einzige und allein beim produzierenden Kunden übrig bleibt -  das, was wir kaufen und  benutzen? Es ist nicht das nette Briefpapier und die passende Visitenkarte, auch nicht der schicke Eingangsbereich - sondern das Produkt.

Aus dem Produkt entstehen der Ruf einer Firma, die Legende einer Marke, der wirtschaftliche Erfolg und die Dynastie eines Unternehmens. Wenn die Produkte über das Portfolio hinweg von immer wieder Anderen beliebig gestaltet sind und damit nicht eindeutig wiedererkennbar und von der Konkurrenz deutlich unterscheidbar, dann ist diese Botschaft der Inkonsistenz gravierend und entscheidender als der korrekt positionierte Aufkleber auf dem Geschäftswagen.

Produktdesign-Styleguide
Als Produktdesigner wundern wir uns immer wieder, wie oft Firmen über bis ins letzte bürokratische Detail ausgearbeitete Styleguides verfügen, durch den die Mitarbeiter bis hin zum Farbton ihrer Socken angestrengt werden, sich an genaue Regeln zu halten – aber die Produkte werden mit keinem einzigen Wort erwähnt.

Ein Hersteller hat zwei Möglichkeiten, attraktive, prägnante und markenstärkende Produkte jenseits von Zufallstreffern zu entwickeln:

  1. Das Unternehmen hat bestenfalls einen zuverlässigen und sensiblen Design-Partner, der mit viel Fingerspitzengefühl  und Firmenkenntnis das Produktportfolio gestalterisch zusammenhält – über Generationen und Produktgruppen hinweg.

  2. Und es gibt einen Produktdesign-Styleguide.

In der Praxis gibt es Unternehmen, die auch ohne Styleguide eine gewisse Präsenz am Markt erreichen. Durch gestaltungsaffine Entscheider und gute Beratung wird dann oft die richtige Designwahl getroffen. Unterschiedliche Designer bemühen sich dann, am gleichen Strang zu ziehen und versuchen, ihre eigenen Designvorlieben der diffus erspürten richtigen Gestaltung für den Kunden unterzuordnen.

Meistens ist das Designergebnis in diesem Sinne gerade mit Blick auf das Gesamtportfolio aber optimierungsbedürftig oder sogar unglücklich, was sich in Design-Unzufriedenheit beim Hersteller und mangelnder Markenbindung durch die Produkte zeigen kann... (weiterlesen)

Ihr Ansprechpartner bei BUSSE:
Simon Schneider, Industrial Designer
Tel. +49 (0) 73 08 / 81 14 99-74
schneider@busse-design.com

 

 

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