Ladeinfrastruktur der nächsten Generation
Auch wenn das Thema E-Mobility aufgrund vieler anderer weltpolitischer Ereignisse aktuell etwas weniger präsent ist, geht die Entwicklung weiter und es zeigt sich, dass in diesem Segment noch vieles möglich ist. Aktuell befinden wir uns auf der Zielgeraden mit dem ersten Teil einer neuen Generation von Ladesteckern für die Firma Brugg eConnect. Dies beinhaltet die Steckervariante NACS für den amerikanischen Markt sowie den CCS - 2 für den europäischen Markt. Alle Varianten gibt es mit einer Ladekapazität von 250 A, 375 A und mit 850 A. Parallel entstand zudem bereits ein erstes Konzept eines Megawatt Charging - Stecker (MCS) für bis zu 3000A. Diese hohen Ströme erfordern ein entsprechend effizientes Kühlsystem, welches die zentrale Herausforderung in der Entwicklung darstellte. Durch den Kombi - Support aus Produktdesign, Engineering, Modellbau und Projektmanagement von der ersten Konzeption bis hin zur Serienüberführung zeigt es zudem einmal mehr unsere Stärken bei abteilungsübergreifenden Entwicklungsprojekten auf.
Jeder Herzblut - Entwickler kennt es, wenn es einem warm ums Herz wird bei der ersten Präsentation seiner Entwicklung. So ging es uns, als wir die Bilder von der EXA Messe Anfang des Jahres in Perth (Australien) zugeschickt bekommen haben. Zum ersten Mal wurde die Steckerfamilie von unseren Kunden Brugg eConnect einem größeren Publikum präsentiert. Obwohl es nur erste Funktionsmuster auf einem Messestand eines Distributors waren, wurde reges Interesse geweckt und entsprechend stieg der Zeitdruck auf uns die Produkte zeitnah auf den Markt zu bekommen.
In dieser Entwicklungsphase befinden wir uns gerade und stimmen mit Hochdruck die Feinheiten mit Lieferanten, Fertigungspartner und Brugg selbst ab. Vor allem die Planung / Durchführung der Zulassung und die Berücksichtigung aller relevanten Normen für den amerikanischen Markt erwies sich erneut als technische Herausforderung. Einerseits ist durch die Tesla - initiierte Norm die Außenkontur extrem limitiert und ermöglicht kaum Freiheitsgrade für ein komplexes Kühlsystem, andererseits hält nicht einmal Tesla diese Norm immer bei Ihren Fahrzeugen ein. Weiterhin ist die hohe IP - Schutzklasse auch nach einer Überfahrt mit einem PKW technisch kein 0815 - Thema. Dies erfordert eine sehr genaue Abstimmung der Bauteile zueinander, eine fein abgestimmte Toleranzanalyse sowie die richtige Auswahl an Materialien. Durch eine entsprechende Vielzahl an unterschiedlichsten Funktionsmustern (RP-Muster, Fräsmuster, …) wurde entwicklungsbegleitend der Konzeptstand regelmäßig validiert und optimiert.
Durch die normativen Vorgaben für die unterschiedlichen Steckervarianten waren die Freiheitsgrade für übergreifende Erkennungsmerkmale im Produktdesign ebenfalls limitiert. Zeitgleich galt es ein nicht allzu dominantes und zeitloses Design zu realisieren, was möglichst zu vielen Ladestationen passt und trotzdem mit allen Automarken harmoniert. Durch enge Abstimmungen mit dem Engineering wurde um jeden Millimeter im Gehäusedesign gekämpft.
Wir bedanken uns für die super Zusammenarbeit mit dem Projektteam von Brugg und Querdenker Engineering, welche für die Elektronikentwicklung verantwortlich waren. Wir können es kaum erwarten, wenn die neuen Produkte endlich in Serie sind.