Der medizinische Standard steigt – wie der Anspruch an das Design der Geräte, mit denen Praxen und Kliniken den Wert ihrer Leistungen demonstrieren. Für große und kleine Produkte darf die Technik daher das Aussehen nicht dominieren.
Echtholz-Parkett, Mobiliar im „Schöner-Wohnen“-Stil: Wenn man die Tür öffnet und einen ersten Blick riskiert, ist nicht gleich klar, ob man gerade ein Fünf-Sterne-Wellness-Hotel betritt oder eine moderne Arztpraxis irgendwo in Europa. Die Ursache: Immer mehr ärztliche Leistungen fallen aus dem allgemeinen Versicherungsschutz heraus und werden vom Patienten finanziert. Praxen und Kliniken wollen sich dann als Dienstleister von anderen Anbietern abheben und den Wert ihrer Leistungen auch über die Medizingeräte ausdrücken.
Deren Gestaltung passt sich deshalb dem Trend an: Zahnarztstuhl und Behandlungseinheiten dürfen nicht mehr – wie früher oft – als High-Tech-Folterinstrumente wirken. Sie müssen Wellness-Ambiente verströmen.
Gerade große Medizingeräte sind zunehmend architektonischer und als Teil der Praxis-Einrichtung gestaltet. In ihren formalen Details werden sie wesentlich sinnlicher und freundlicher gehalten als man das vom bisherigen klassischen Maschinen-Design gewohnt war. Auch halten neue Oberflächenstrukturen Einzug: Holz- und Grafikapplikationen oder auch Lichtelemente. Gleichzeitig müssen sich Praxen im urbanen Umfeld den räumlichen Gegebenheiten und Mieten stellen: Daher achten Designer auf effiziente Raumnutzung.
Ein Beispiel dafür, wie ein nach diesen Überlegungen gestaltetes Produkt aussieht, ist der 500-Hz-Excimer-Laser vom Typ Teneo 317, den die Bausch + Lomb Technolas, München, für die refraktive Augen chirurgie entwickelt hat – also für Laseroperationen am Auge, die überwiegend in Privatpraxen ausgeführt und von Selbstzahlern finanziert werden. Mitarbeiter der Elchinger Busse Design+Engineering GmbH haben das Gerät überarbeitet und neu gestaltet. Der Teneo 317 wirkt nun kompakter und benötigt eine deutlich geringere Stellfläche. So lässt er sich in nahezu jede Praxis integrieren. Gleichzeitig ist der Laserarm ergonomisch so optimiert, dass der Arzt mehr Bewegungsfreiheit hat und ein größeres Sichtfeld gewinnt.
Der geschwungene zweifarbige Arm kaschiert die farblich dunkel abgesetzten Optik-Komponenten und wirkt filigraner. Mit abgerundeten Ecken und der ebenfalls zweifarbigen Gestaltung erweckt der Hauptkörper den Eindruck eines architektonischen Elementes. Die weiße Blende, die dem Patienten zugewandt ist, trägt zu einer angenehmen Atmosphäre bei.