Nachhaltigkeit – vom Buzzword zur konkreten Umsetzung in der Produktentwicklung
Nachhaltigkeit ist ein weit verbreiteter Begriff und ein allgemein wünschenswertes Ziel, das jedoch je nach Kontext und Anwendungsbereich unterschiedliche Bedeutungen und Auswirkungen haben kann. In Bezug auf die Produktentwicklung bedeutet Nachhaltigkeit, dass Produkte so gestaltet, hergestellt und genutzt werden, dass diese langfristig wirtschaftlich, sozial und ökologisch verträglich sind. Allerdings birgt dies auch gewisse Risiken für die Produktqualität. BUSSE hat ein paar einfache Kriterien als Leitlinien für die Entwicklung qualitativ hochwertiger und somit langlebiger Produkte erstellt. Die Berücksichtigung dieser Aspekte erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise und die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten.
Was macht ein Produkt nachhaltig?
Folgende sieben Faktoren beeinflussen die Nachhaltigkeit eines Produkts:
Langlebigkeit, Reparierbarkeit, Materialeffizienz, Energieeffizienz, Problemstoffarmut, nachwachsende Rohstoffe sowie die Kreislauffähigkeit. Je nach Einsatzweck und Lebensdauer eines Produktes liegt die Gewichtung dieser Faktoren sehr unterschiedlich: So ist bei einer reinen Verpackung der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und die Recyclingfähigkeit viel wichtiger als bei einem Produkt mit langer Lebensdauer, bei dem vor allen Dingen die Robustheit und die Qualität (und somit sogar der Einsatz von zusätzlichem, technisch hochwertigem Material) dafür sorgt, dass es lange hält.
Welche Faktoren sind wann wichtig?
Die meisten Faktoren, die die Nachhaltigkeit eines Produktes beeinflussen, werden zu Beginn einer Produktentwicklung definiert. Ein sehr wichtiger Indikator ist dabei die Produktnutzungsdauer. Hierzu haben wir ein kleines Schaubild erzeugt.
Verwendung sogenannter nachhaltiger Materialien
Generell kann fast jedes Produkt aus Recyclingmaterial hergestellt werden, allerdings muss dies zu Beginn der Produktentwicklung bekannt und die Konsequenzen müssen reflektiert sein.
Wichtig ist auch, sich darüber im Klaren zu sein, dass das einfache Ersetzen eines Kunststoffs mit einem biobasierten Material ein Produkt nicht zwangsläufig nachhaltiger macht.
Solche Substitutionswerkstoffe bringen neben der Ressourcenschonung bei deren eigenen Herstellung leider auch die ein oder andere Einschränkung für den Artikel selbst mit:
schwankende E-Module und Festigkeiten, die deutlich unter den klassischen Materialien liegen
dies führt zu größeren Wanddicken und höherem Materialeinsatz zur Sicherstellung der technischen Funktionen und Geometrien
die Materialverfügbarkeit des ausgewählten Materials muss beachtete werden
die Recyclingfähigkeit der Recyclingmaterialien, z.B. durch Zusatz von Naturfasern aktuell meist noch nicht gewährleistet
Farbschwankungen und optische Mängel, die ggf. zum früheren Wegwerfen des Produkts führen, obwohl es die Funktion noch einwandfrei erfüllt!
Fazit
Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern kann auch wirtschaftliche Vorteile bringen, da umweltfreundliche und nachhaltige Produkte oft besser auf dem Markt positioniert sind und die Kundennachfrage steigt. Dies erfordert jedoch eine ganzheitliche Denkweise und die Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Faktoren, um das spezifische Produkte in dessen Anwendungs- und Nutzungskontext wirklich nachhaltig und erfolgreich zu entwickeln.
Es gibt für diese Thematik keine Standardlösung: So kann es wie oben erläutert durchaus nachhaltiger sein, ganz gezielt hochwertige, klassische Kunststoffe zu verwenden, um ein Produkt mit besonders langer Einsatzdauer und Robustheit zu entwickeln und somit über die gesamte Nutzungsdauer deutlich nachhaltiger zu sein, als wenn für diesen Zeitraum zwei Produkte mit nachwachsenden Rohstoffen hätten produziert, genutzt und recylet werden müssen.
Als Produktentwicklungsexperten mit einem geschärften Blick für das Thema Nachhaltigkeit unterstützen wir Sie gerne bei Ihrer nächsten, nachhaltigen Produktentwicklung.
Kontaktieren Sie uns einfach!