Innovativ sein heißt nicht nur kreative Ideen zu generieren. Ebenso wichtig sind effektive und klar definierte Prozesse zur Auswahl und Ausarbeitung - denn nur so wird aus der richtigen Idee auch ein erfolgreiches Produkt. Genau hier greift die strukturierte Kreativitätsmethodik von BUSSE.
Innovation ist und bleibt der Schüssel für zukünftigen Unternehmenserfolg. Darüber sind wir uns alle einig. Und was passiert, wenn man sich zu lange auf den „Lorbeeren“ von gestern ausruht, haben Nokia und die deutsche Automobilbranche deutlich demonstriert.
Trotz unserer aktuell leider schrumpfenden Gesamtwirtschaft bleiben wir in Deutschland einer der Innovations-Weltmeister und haben in den letzten Jahrzehnten großartige Technologien und Produkte geschaffen. Dies bedarf jedoch auch Unternehmergeist, Mut zu Entscheidungen, Weitblick und auch eine entsprechende Investitions-Kultur: Tugenden, an die wir uns anstelle der erdrückenden Bürokratie und aktuellen Verantwortungs-Delegation wieder besinnen müssen. Gerade in der aktuellen Zeit der Unsicherheit muss in zukunftsweisende Produkte und Technologien investiert werden.
Wie generiert man Innovation?
In den letzten Jahren lag der Fokus stark auf der Ideenfindungs-Methodik: Es wurde neben dem „heiligen Gral“ des Scrum-basierten agilen Arbeiten (bei dem man sich zur Überführung in ein Serienprodukt aber auch irgendwann mal auf konkrete Requirments festlegen muss) die „Design-Thinking-Methode“ proklamiert und so manch ein Unternehmen dachte, dass ein Raum mit nacktem Estrich, Betonwänden und Möbeln aus Euro-Paletten der Schlüssel für neue Produkte wäre. Jean-Pierre Hagmann hat dies in seinem Buch „Hört auf Innovationstheater zu spielen“ sehr treffend beschrieben.
Aus unserer Erfahrung ist jedoch nicht der Ideenfindungsprozess die kritische Komponente: Hier gab es schon vor dem Design-Thinking zahlreiche Methoden, wie z.B. die Kreativitätstechniken nach Prof. Rohrbach, das Edison-Prinzip etc. Diese Methoden sind sehr schön und übersichtlich unter www.designmethodsfinder.com zusammengefasst.
Wie findet man die „richtigen“ Ideen?
Neben der Technology-Driven Innovation bietet vor allen Dingen die User-Driven Innovation sehr wirkungsvolle Ansätze, um in dem gesamten Spektrum der User Experinece – also vor, während und nach der eigentlichen Nutzung – neue Faktoren für zukünftige Kundenbegeisterung zu schaffen. Hierzu eigenen sich die bewährten „Hausmittel“ des Human-Centered-Design-Prozesses: Die Definition von Nutzern (und wichtig auch den weiteren Stakeholdern wie Beschaffern) und die Erstellung von User Journeys, so dass PainPoints und Optimierungs-potentiale identifiziert werden können. Auch hier muss das richtige Level zwischen Umfang des (analytischen) Frameworks und der Spagat zwischen Analyse und Lösungsraum geschaffen werden und nicht jede Journey und jeder User ins Letzte ausformuliert werden.
Grundsätzlich gilt aber vor jedem Innovationsprozess wie vor jeder Reise: Planung ist alles Sonst hat man zwar das Gefühl der maximalen Freiheit - was fälschlicherweise als maximale Kreativität verstanden wird – wandert aber unbedarft an dem absoluten Hotspot vorbei oder verläuft sich im Dschungel…
Definition von Suchfeldern
Wichtig ist es daher in der Innovationsfindung, klare Suchfelder zu definieren und auch klare Bereiche explizit auszuschließen. So kann die Kreativität fokussiert und Ideen-Ansätze vermieden werden, die zwar effizient „gefunden“ wurden, aber effektiv nicht umgesetzt werden, weil Sie nicht zur Unternehmensstrategie, dem Vertriebsweg oder dem Portfolio passen. Klar bieten disruptive Ansätze ein großes Potential, bedürfen aber auch viel Energie und Zeit, um letztendlich realisiert zu werden.
Produktsteckbriefe
Auf Basis der User Journeys und Suchfelder müssen in kleinen interdisziplinären Teams und kurzen Sprints kreative Ideen für neue Produkte, Anwendungen und Funktionen generiert werden. Dieser Prozess bedarf einer klaren Moderation, welche die Prozesse und Sessions lenkt und leitet. Als Output ist eine einfache, aber stringente Dokumentation der Ideen, deren Key Features, Marktpotential und Risiken/Technologien notwendig, um diese vorzustellen, vergleichen, kombinieren und weiterentwickeln zu können. Für dieses kollaborative Arbeiten eignen sich Tools wie Miro-Boards hervorragend.
Die mit hohem Potential ausgewählten Ansätze müssen in einer Folge-Session weiter ausgearbeitet und in Produktsteckbriefen detaillierter beschrieben werden, so dass zum Abschluss die Ideen gegeneinander entsprechend klar definierter Kriterien und Gewichtungen bewertet (QFD) und auch die ersten abgrenzbaren Action Items identifiziert werden können.
Finden von Ideen-Botschaftern
Die Top-Favoriten müssen dann eindeutigen „Ideen-Botschafter“ zugeordnet werden, welche die Ansätze und Action Items trotz Tagesgeschäft weiterverfolgen können. Ein essenzieller Punkt ist hier vor allen Dingen der Check der „Problem-Relevanz“ und der „Markt-Akzeptanz“.
Dieser muss anhand der Steckbriefe und begleitender Skizzen/Story-Boards im Dialog mit den weiteren Fachabteilungen und vor allen Dingen mit potentiellen Kunden, Anwendern und dem Vertrieb erfolgen.
Umsetzung
Und damit die Innovation nicht nur „Transpiration“ war, sondern auch wirklich zu einem erfolgreichen Produkt realisiert wird, müssen in der Firmenorganisation entsprechende Ressourcen und Steuerungs-Prozesse wie Produkt-Ausschüsse und Stage-Gates etabliert werden, um die Ideen weiter entwickeln zu können. Hier gilt vor allem die Erkenntnisse der Chaos-Studie der Standish-Group: Die Projekte möglichst in „kleine Scheiben“ schneiden, die mit klaren Zielen, Requirements und Dokumentationen versehen werden können und eine saubere Grundlage für weitere Entscheidungen bietet. Hier hilft vor allen Dingen auch der MVP-Ansatz: erst einmal mit dem „Minimal-Viable-Product“ starten, statt ewig an der „ultimativen“ Lösung zu entwickeln. Auch müssen die „falschen“ Ideen und Ansätze möglichst früh aussortiert werden („Fail fast, fail cheap“) um genau diese eine Produktidee zu realisieren, die laut Statistik aus 100 Projekten und 3.000 Ideen die Einzige ist, die wirklich zum Erfolg führt….
Es gibt viele Methoden und Partner, um kreative Ideen zu generieren. Doch nicht die Kreativität, sondern die Umsetzung der Idee in ein erfolgreiches Produkt ist das, was zählt. Gerne unterstützen wir Sie auf der Innovations-Reise: Wir moderieren Innovations-sessions, setzen gemeinsam mit Ihnen die dazu notwendigen Prozesse auf und haben zudem die Ressourcen und Kompetenzen der Serienentwicklung.
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.